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Reifenalter: Wie alt dürfen Autoreifen sein?
Für Ihre Sicherheit im Auto ist der Zustand der Reifen maßgeblich. Je älter die Reifen sind, desto spröder wird die Gummimischung. Dadurch wird der Reifen anfälliger für Schäden, etwa durch Quetschungen oder scharfe Gegenstände. Bereits kleinere Reifenschäden können im Straßenverkehr die Fahrsicherheit entscheidend beeinträchtigen. Als Grundregel gilt: Sind seit dem Herstellungsdatum 10 Jahre vergangen, sollten Sie den Reifen unbedingt austauschen lassen. Hat er allerdings vorher die per Gesetz vorgeschriebene Profiltiefe unterschritten, muss er früher gewechselt werden. Bereits nach 6 Jahren sollten Sie die Reifen monatlich auf Schäden untersuchen lassen. Wir erklären Ihnen, wie Sie das Reifenalter feststellen und was im Rahmen eines Reifenchecks geschieht.
Reifenalter: Worauf muss geachtet werden?
Inwieweit sich der Reifen verändert, hängt natürlich auch von Ihrer Fahrweise und der Fahrleistung ab. Grundsätzlich gilt: Durch ein zunehmend abgenutztes Profil verliert der Reifen an Grip. In Deutschland gilt laut Gesetz: Unterschreitet die Profiltiefe 1,6 mm, muss der Reifen gewechselt werden. Denn ab diesem Wert steigt das Unfallrisiko stark.
Generell steigt bei Nässe die Aquaplaning-Gefahr mit sinkender Profiltiefe. Es empfiehlt sich daher, die Fahrweise bei schwierigen Bedingungen anzupassen und die Profiltiefe regelmäßig zu prüfen.
Die Profiltiefe lässt sich leicht mit einem Profiltiefenmesser selber feststellen, aber auch in der Werkstatt hilft man Ihnen gerne. Dort können Sie auch gleich die Reifen austauschen lassen – so gehen Sie auf Nummer sicher.
Maximales Reifenalter – wie viele Jahre?
Reifen verändern sich auch unabhängig davon, wie stark sie beansprucht werden: Mit zunehmendem Alter verhärtet sich das Gummi und verliert entsprechend an Grip. Vor allem bei Nässe werden die Reifen dann zum Risikofaktor, selbst bei völlig ausreichender Profiltiefe. Und auch auf trockener Fahrbahn verschlechtert sich im Laufe der Zeit die Haftung.
Wie lange darf man Reifen fahren? Die Regelung des Gesetztgebers gibt einen Maximalwert vor. Reifenhersteller und andere Experten empfehlen eine deutlich kürzere Nutzungsdauer, wie Sie der Tabelle entnehmen können.
Pkw | Wohnmobile | Anhänger | Anhänger mit 100 km/h Zulassung | |
Gesetzliche Regelung | Keine Regelung | Keine Regelung | Keine Regelung | 6 Jahre |
Reifenhersteller Empfehlung | 8 Jahre | 8 Jahre | 8 Jahre | Keine Angabe |
Gängige Expertenmeinung | 6 Jahre | 6 Jahre | 6 Jahre | Keine Angabe |
So erkennen Sie das Alter Ihres Reifens: Die DOT-Nummer
Ob Ihre Reifen ausgetauscht werden müssen oder nicht, lässt sich oftmals nicht mit bloßem Auge bestimmen.
Das Alter des Reifens ist deshalb eine gute Orientierung. Sie können diese Angaben an der Flanke des Reifens ablesen.
Dort befindet sich die sogenannte DOT-Nummer. Die Abkürzung DOT steht für „Department of Transportation“, das US-amerikanische Verkehrsministerium.
Hinter diesen 3 Buchstaben folgen 4 Ziffern. Diese geben Aufschluss über die Kalenderwoche und das Jahr der Herstellung.
Die Nummer DOT 3115 sagt beispielsweise aus, dass der Reifen in der 31. Woche des Jahres 2015 hergestellt wurde.
Bei Reifen aus den 1990er Jahren bestand die DOT-Nummer nur 3 Ziffern: DOT 147 etwa bedeutet, dass das Herstellungsdatum der Reifen in der 14. Kalenderwoche des Jahres 1997 liegt.
Reifen mit einer solchen dreistelligen Ziffernfolge sind definitiv zu alt, um noch gefahren zu werden. Mehr über die Altreifenentsorgung und ihre Kosten lesen Sie hier.
So verlängern Sie die Lebensdauer Ihrer Reifens
Damit Sie im Auto so lange wie möglich sicher unterwegs sind, sollten Sie darauf achten, Ihre Reifen zu pflegen und in einem guten Zustand zu halten. Auch neue Reifen können durch Fehler bei der Lagerung oder eine falsche Fahrweise Schaden nehmen oder schneller altern. Beachten Sie deshalb folgende Dinge:
- Regelmäßige Kontrolle
Lassen Sie den Zustand Ihrer Reifen in regelmäßigen Abständen überprüfen. Der Kfz-Fachmann untersucht den Reifen auf Schäden und Fremdkörper, prüft den Luftdruck und kontrolliert die Achsgeometrie. Läuft der Reifen nicht rund, wuchtet er ihn aus und verhindert damit eine ungleichmäßige Abnutzung.
- Sachgemäße Lagerung
Möchten Sie Ihre Sommer- bzw. Winterreifen selbst einlagern? Dann achten Sie darauf, dass die Reifen stehend an einem dunklen, trockenen Ort aufbewahrt werden. Direkte Sonneneinstrahlung führt dazu, dass die Gummimischung austrocknet und Risse entstehen. Übrigens: Wir lagern Ihre Reifen ein. Lesen Sie mehr darüber, was es kostet, Reifen einzulagern.
Achten Sie beim Kauf neuer Reifen auch auf Geschwindigkeitsindex und Tragfähigkeitsindex. Wenn Sie sich fragen: Welche Reifen darf ich fahren? lesen Sie im Ratgeber Tipps, wie Sie passende Reifen für Ihr Auto finden.
Reifenzustand bei Wohnmobil- und Anhängerreifen
Bei Wohnmobil- und Anhängerreifen gelten strengere Regeln als bei Pkw.
Die Anhängerreifen eines Pkw-Gespanns mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen und einer 100 km/h-Zulassung müssen laut Gesetz nach 6 Jahren ausgetauscht werden.
Doch auch bei leichteren Gespannen sollten Sie nach dieser Zeit den Zustand der Anhängerreifen überprüfen lassen.
Denn die langen Standzeiten von Wohnmobilen, Wohnwagen und Anhängern belasten die Reifen. Für die Standzeit sollten Sie im Übrigen folgende Tipps beachten, mit denen Sie die Lebensdauer Ihrer Reifen verlängern können:
- Reduzieren Sie während der Standzeit den Luftdruck der Reifen.
- Stellen Sie das Fahrzeug an einen dunklen Ort, damit die Reifen vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind.
- Schirmen Sie die Reifen vor Ozonstrahlung ab, die etwa von elektrischen Geräten ausgehen kann.
- Stellen Sie das Fahrzeug so, dass die Reifen nicht mit Kohlenwasserstoffen, wie etwa aus Benzin, Diesel oder Gas, in Kontakt kommen.