5.000 Quadratmeter neuer klimaresistenter Mischwald bei Detmold
2022 setzten Vergölst und die Initiative Artenglück nach der erfolgreichen Kooperation im Bereich Blühwiesen auch ein gemeinsames Waldprojekt um. Im Lippischen Wald bei Detmold wurde in Zusammenarbeit mit dem Lippischen Landesverband ein halber Hektar Mischwald aufgeforstet.
Wie im Harz oder in anderen Regionen Deutschlands haben auch im Lippischen Wald in den letzten Jahren mehrere Dürreperioden und der Überbestand an Borkenkäfern große Teile des Walds zerstört. Die Nadelbaum-Monokultur, die in erster Linie aus Fichten bestand und aufgrund des Mangels an Alternativen nach dem zweiten Weltkrieg zur Wiederaufforstung der deutschen Naherholungsgebiete verwendet wurde, hatte diesen starken Auswirkungen des Klimawandels wenig entgegenzusetzen.
Für die Planung und Umsetzung des neuen Mischwalds hat sich Artenglück professionelle Hilfe ins Boot geholt: Hermann Kaiser vom Lippischen Landesverband, der das Forstrevier Belle betreut, hat mit seinem Team auf Basis zahlreicher Studien einen Mischwald, bestehend aus diversen Laub- und Nadelbäumen, zusammengestellt. Vorher mussten die betroffenen Regionen aber erst einmal vollständig geräumt werden, da die abgestorbenen Fichten in der Regel in einer Höhe von ca. zehn Metern einfach abbrechen. Hierdurch bestand vielerorts Lebensgefahr, sodass auch die Waldwanderwege vorübergehend nicht genutzt werden durften. Nach der Pflanzung müssen die frischen Baumsetzlinge eingezäunt und regelmäßig gepflegt werden – gerade für Wild sind die jungen Knospen sehr verlockend und schnell wachsendes Buschwerk erschwert den kleinen Bäumen ebenfalls das Überleben. Bis die Setzlinge die Größe ihrer abgestorbenen Vorgänger erreicht haben, werden noch einige Jahre vergehen.
Über die Initiative „Artenglück“
Im Sommer 2020 wurden die Junglandwirte Christoph Thieße und Felix Schulze-Varnholt aus Niedersachsen auf die Themen Arten- und Naturschutz aufmerksam. „Weiteres Artensterben könnte drastische Ausmaße annehmen. Von etwa 11.000 Insekten- und Kleintierarten sind derzeitig 62 Prozent vom Aussterben bedroht und weitere 50 Prozent gefährdet. Aufgrund von fehlendem Lebensraum sowie fehlenden Nahrungsquellen“, betont der Jungbauer Schulze-Varnholt. Daher gründeten die Landwirte die Initiative „Artenglück“ und holten sich mit Lara Boye noch professionelle Unterstützung in Sachen Marketing und Projektmanagement ins Boot. Die Blühwiesenprojekte setzt das Trio überwiegend auf landwirtschaftlichen Flächen um, die derzeit nicht genutzt werden. Mittlerweile sind dadurch viele Blühfelder in weiten Teilen Deutschlands entstanden.
Zudem nimmt sich die Initiative auch dem Thema Feldvogelfenster an, um vom Aussterben bedrohten Feldvögeln eine sichere Start- und Landebahn zu bieten, und widmet sich ebenfalls dem deutschen Waldsterben. Hier setzt das Team mit verschiedenen Partnern und Spenden von Privatpersonen Aufforstungsprojekte um.
Weitere Informationen zu Artenglück finden Sie unter www.artenglueck.de.