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Rollerreifen für Vespa, Scooter & Co. – worauf Sie achten sollten
Rollerfahren ist für viele gerade im Sommer ein Ausdruck von maximaler Freiheit und Mobilität. Damit Scooter oder Vespa stets treue Dienste leisten und selbst im Winter bei Schnee und Eis Sicherheit bieten, ist die Wahl der richtigen Rollerreifen besonders wichtig.
Welche Reifen sind die passenden für meinen Roller?
Als Roller gelten einspuriger Zweiräder, die sich vom Motorrad vor allem im Hinblick auf die Bauform unterscheiden: Motorroller verfügen über einen sogenannten Durchstieg zwischen Lenker und Sattel. Die meisten Motorroller haben einen Hubraum von 50 Kubikzentimetern, es gibt aber durchaus auch Modelle mit bis zu 125 Kubikzentimeter Hubraum. Noch seltener sind Vespas oder Großroller mit einem Hubraum von mehr als 125 Kubikzentimeter.
Kaufen Sie sich einen neuen Roller, ist der erste Satz Reifen üblicherweise mit dabei. Wer einen gebrauchten Flitzer erwirbt, muss sich häufig zusätzlich um neue Rollerreifen kümmern.
Welche Reifen für den jeweiligen Rollertyp zulässig sind, steht im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I) unter dem Punkt 15. Hier findet sich für die Vorder- und Hinterachsenbereifung jeweils eine Zahlen- und Buchstabenkombination, beispielsweise: 120/70 10 54L.
- Die erste Zahl steht für die Breite des Reifens, hier also 120 Millimeter.
- Die Zahl nach dem Schrägstrich gibt das sogenannte Querschnittsverhältnis an, also das Verhältnis der Seitenwandhöhe zur Reifenbreite in Prozent. Das bedeutet, dass die Seitenwandhöhe hier 70 Prozent der Reifenbreite entspricht.
- Die dritte Zahl – in diesem Beispiel: 10 – bezeichnet den Felgendurchmesser in Zoll.
- Die vierte Zahl ist der sogenannte Tragfähigkeits- oder Lastindex, der angibt, wie stark der Reifen maximal belastet werden darf. Die Zahl 54 entspricht laut Lastindex-Tabelle beispielsweise 212 Kilogramm.
- An der letzten Stelle lässt sich die zulässige Höchstgeschwindigkeit ablesen. Steht hier zum Beispiel L geschrieben, so darf laut Geschwindigkeitsindex die Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h mit diesem Reifen nicht überschritten werden.
Brauchen Roller Winterreifen?
In Deutschland besteht eine situative Winterreifenpflicht, d. h. bei Schnee und Glätte muss jedes Fahrzeug mit Winterreifen unterwegs sein. Ab 2018 ist dabei das Bergpiktogramm mit der Schneeflocke Pflicht für alle Winterreifen. Das Problem für Rollerfahrer: Es gibt kaum Rollerreifen, die das „Alpine“-Symbol tragen. Aktuell sind einspurige Kraftfahrzeuge wie Motorrad und Roller nach der 52. Neuerung der StVO und der StVZO deshalb von der Winterreifenpflicht ausgenommen. Einige wenige Hersteller wie Michelin oder Heidenau führen zwar Winterreifen für Roller, dennoch: Automobilclubs raten dazu, den Roller aufgrund der hohen Sturzgefahr bei Schlechtwetter stehen zu lassen.
Rollerreifen regelmäßig auf Abnutzung prüfen
Laut ADAC sind Mängel an den Reifen einer der häufigsten Gründe für Unfälle mit Motorrädern und Rollern. Dazu gehören ein schlecht eingestellter Reifendruck sowie eine unzureichende Profiltiefe. Laut den gesetzlichen Bestimmungen sollten Roller bis 50 Kubikzentimeter Hubraum (Kleinkrafträder) Rollerreifen mit einer Mindestprofiltiefe von 1 Millimetern aufweisen.
Der richtige Reifendruck für Rollerreifen
Wie hoch der Reifendruck sein sollte, hängt vom jeweiligen Reifen ab und ist vom Hersteller vorgeschrieben. Ist der Reifendruck zu niedrig, kann der Reifen erhitzen und vorzeitig verschleißen. Auch steigt der Rollwiderstand und damit verbunden der Kraftstoffverbrauch. Entsprechend kann ein etwas höherer Luftdruck den Benzinverbrauch reduzieren, dadurch bietet der harte Reifen aber weniger Grip auf der Straße und verschleißt ebenfalls schneller. Daher sollte möglichst der vom Hersteller empfohlene Luftdruck eingehalten werden. Übrigens: Neue Reifen müssen erst einmal durch das Fahren angeraut, also eingefahren werden. Die volle Haftung entfalten Reifen erst nach etwa 100 Kilometern.