auto motor und sport Sommerreifentest 2022: 245/45 R19 Y – 10 Reifen im Vergleich
Die Testergebnisse für Sommerreifen der auto motor und sport in der Ausgabe 07/2022 beweisen: Den optimalen Reifen in allen Kategorien gibt es nicht. So zeigt ausgerechnet der am schlechtesten abschneidende Reifen sehr gutes Aquaplaningverhalten, während der Bremsweg der längste ist. Dafür zeigt der Continental dank seiner ausgeklügelten Gummimischung sehr gute Komfort-Eigenschaften, der Bridgestone ist ein Meister auf nasser Fahrbahn und der Testsieger Goodyear überzeugt mit großer Sicherheit und herausragender Dynamik. Das Nutzungsprofil des Fahrers spielt also eine große Rolle, welcher Reifen am besten für Sie geeignet ist.
Was wurde getestet?
Die Zeitschrift auto motor und sport hat Reifenmodelle in der Größe 245/45 R19 in der Geschwindigkeitsklasse Y getestet, die bis 300 km/h zugelassen sind. Testfahrzeug war ein Audi A6, für den der Continental PremiumContact 6 übrigens besonders gut geeignet ist – er wurde unter Beteiligung von Audi entwickelt. Diese Reifengröße kommt gerne auf Mittelklasselimousinen und SUVs mit hohen Radlasten zum Einsatz.
Darunter fallen beispielsweise Fahrzeuge wie der BMW 5er und BMW 7er, aber auch der BMW X3 oder X4. Neben dem Audi-Testfahrzeug nutzt der Audi A7 ebenfalls diese Reifendimension, genauso wie das Tesla Model S, der Ford Galaxy oder die Mercedes S-Klasse.
Das Ergebnis zeigt, dass gerade im Bremsweg auf nasser Straße große Unterschiede von bis zu fünf Metern zu verzeichnen sind – das ist eine ganze Fahrzeuglänge. Der Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 erhält die Note “überragend”, drei Reifen schneiden “sehr gut” ab, vier weitere mit gut.
Der Pneu von Goodyear bietet ein ausgewogenes Leistungsbild, vor allem auf trockener Fahrbahn. Der Reifen von Bridgestone glänzt vor allem auf nasser Fahrbahn und das beste Komfortergebnis liefert Continental. Einige Reifen zeigen jedoch deutliche Schwächen im Bereich Aquaplaning und Bremsweg, vor allem auf nasser Fahrbahn.
Der auto motor und sport Sommerreifentest 2022 im Überblick
Platz | Produkt | Note | Bewertung |
1 | Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6 | 9,0 | Testsieger, überragend |
2 | Bridgestone Turanza T005 | 8,8 | sehr gut |
3 | Hankook Ventus S1 evo 3 | 8,1 | sehr gut |
4 | 8,0 | sehr gut | |
5 | Nexen N’FERA Sport | 7,9 | gut |
6 | Nokian Powerproof | 7,7 | gut |
6 | Michelin Pilot Sport 4 | 7,7 | gut |
8 | Falken Azenis FK510 | 7,2 | gut |
9 | Maxxis Victra Sport 5 | 6,3 | befriedigend |
10 | GT Radial Sportactive 2 | 5,9 | ausreichend |
Die Testergebnisse im Detail
- Goodyear Eagle F1 Asymmetric 6
Der “Beste im Test” zeigt hervorragende Werte auf trockener wie nasser Fahrbahn. Dazu zählen der exzellente Grip, die ausgesprochen gute Kurvenfestigkeit und das sichere, dynamische Verhalten bei Nässe. Einzig im Bereich Aquaplaning zeigt der Reifen geringe Schwächen. Note “überragend”.
- Bridgestone Turanza T005
Keine wirklichen Schwächen: der Reifen mit der größten Haftung bei Nässe ist überaus ausgewogen, auch auf trockener Straße. Im Längsaquaplaning überzeugt er nicht vollends, daher bleibt ihm die Bestnote verwehrt, und es bleibt beim “sehr gut”.
- Hankook Ventus S1 evo 3
Dieser “sehr gute” Reifen überzeugt mit sehr kurzem Bremsweg und sehr gutem Handling bei Nässe. Schwächen zeigen sich im Aquaplaningverhalten und leicht schwammigem Fahrverhalten. Dazu kommt eine nicht in jedem Fall gute Kurvenfestigkeit.
- Continental PremiumContact 6
Besonders gut für den Audi A6 geeignet, punktet der Reifen mit hervorragendem Verhalten auf trockener Fahrbahn. Dazu ist er sehr leise und komfortabel. Bei Nässe zeigen sich leichte Schwächen, trotzdem noch “sehr gut”.
- Nexen N’FERA Sport
Preiswerter Reifen mit ausgewogenen Eigenschaften. Sehr gutes Verhalten bei Nässe, auf trockenen Straßen, komfortabel und leise. Die Seitenführung auf Nässe hingegen zeigt Schwächen, daraus folgt ein “gut”.
- Nokian Powerproof
Reifen für reguläre bis dynamische Fahrweise mit präziser Steuerung auf trockener Straße. Zeigt Schwächen beim Aquaplaning und der Geräuschentwicklung, daher das Testurteil “gut”.
- Michelin Pilot Sport 4
Hervorragende Leistungen auf trockener Straße mit sportlichem Fahrverhalten. Schwache Dämpfung, dazu kommt ein schmaler Grenzbereich auf nasser Fahrbahn. Gesamtnote von auto motor und sport: “gut”.
- Falken Azenis FK510
Note “gut”: gutes Fahrverhalten bei Nässe, gute Kurvenstabilität auf trockener wie nasser Fahrbahn. Schwächen beim Aquaplaning und dem Bremsen auf trockener Straße. Für weniger dynamisches Fahrverhalten geeignet.
- Maxxis Victra Sport 5
Gute Haftung und Kurvenverhalten bei Nässe, aber sehr langer Bremsweg und klare Schwächen beim Aquaplaningverhalten. Mäßiges Handling in trockenen Kurven: insgesamt “befriedigend”
- GT Radial Sportactive 2
Sehr gutes Verhalten bei Aquaplaning, sichere Kurvenstabilität auf trockener Fahrbahn. Aber auch der längste Bremsweg trocken wie nass im Testfeld, geringe Kurvenstabilität auf nasser Straße. Das ergibt bei auto motor und sport ein “ausreichend”.
So testet auto motor und sport
Sämtliche Versuche führte die Testmannschaft der auto motor und sport mehrfach durch. Dazu nutzt das Team immer das gleiche Fahrzeug, hier ein Audi A6. Es kommt auf trockener wie nasser Fahrbahn zum Einsatz, wobei die Nässetests auf einem exakt abgemessenen, gleichmäßig bewässerten Rundkurs durchgeführt werden.
So prüfen die Tester den Bremsweg mit bis zu 300 Vollbremsungen sowie das Handling auf nasser wie trockener Straße, speziell in den Grenzbereichen. Bei Nässe liegt besonderes Augenmerk auf der Seitenführung sowie auf dem Aquaplaning, längs und quer geprüft. In den Bereich Umwelt fließen die Ergebnisse aus der Rollwiderstandsmessung (bestimmt auf dem Rollenprüfstand) und dem Abrollgeräusch ein, auf trockener Straße gemessen.
Die Gewichtung der Testkriterien von auto motor und sport
Hauptkriterium | Anteil |
Trocken | 40 % |
Nass | 50% |
Umwelt | 10% |