Eigenschaften des Reifens | Informationen |
Kraftstoffeffizienz/Rollwiderstand | Der Rollwiderstand des Reifens wird bei 80 km/h gemessen und anhand der Skala von A bis E klassifiziert. Pro Klasse erhöht sich der Kraftstoffverbrauch um 0,01 l pro 100 km. |
Nasshaftung | Der Bremsweg auf nasser Fahrbahn wird bei 80 km/h gemessen und anhand der Skala von A bis E klassifiziert. Pro Klasse erhöht sich die Länge des Bremswegs jeweils um 3 bis 6 m. |
Externes Rollgeräusch | Die externe Geräuschemission der Reifen wird gemessen und als Dezibelangabe auf dem Reifenlabel angegeben. Zudem wird das Rollgeräusch zur besseren Vergleichbarkeit anhand einer Skala von A bis C klassifiziert. |
Schnee (3PMS) und Eis Logo | Pkw-Reifen werden bei entsprechender Eignung mit den Piktogrammen des 3PMSF- und des Eis-Symbols ausgezeichnet. |
Reifentypkennung | Auf dem neuen Label ist die Reifentypkennung bzw. Artikelnummer zusätzlich zur Herstellerangabe zu sehen. |
QR-Code | Ein QR-Code erlaubt den einfachen Zugang zur EU-Produktdatenbank EPREL (European Product Registry for Energy Labelling). Dort lässt sich das neue Produktdatenblatt (PIS) mit allen relevanten Produktinformationen, -spezifikationen und Produktionsdaten einsehen. |
Die neue EU-Verordnung über die Kennzeichnung von Reifen in Bezug auf die Kraftstoffeffizienz und andere Parameter (2020/740) löste zum 1. Mai 2021 das bisherige EU-Reifenlabel ab, das im Rahmen der Europäischen Reifen-Kennzeichnungs-Verordnung seit dem 1. November 2012 verpflichtend war. Das neue EU-Reifenlabel ist auch für Bus- und LKW-Reifen (C2 und C3) verbindlich, nicht mehr nur für Pkw-Reifen (C1). Neben den bisherigen Angaben von Kraftstoffeffizienzklasse, Nasshaftungsklasse und externem Rollgeräusch enthält das neue EU-Reifenlabel einige weitere Angaben:
Bisher wurde Rollwiderstandsklasse D für PKW auf der Skala von A bis G nicht vergeben. Im Zuge einer Neuskalierung für die unteren Labelklassen wurden auf dem neuen EU-Reifenlabel Klasse E zur Klasse D, die Klassen F und G fusionierten zur Klasse E.
Die Nasshaftungsklassen, die bisher das Spektrum von Klasse A bis Klasse G umfassten, wurden in ähnlicher Weise reduziert. Künftig werden nur noch Klasse A (beste) bis Klasse E (schlechteste) vergeben.
Die Geräuschklassen wurden bisher in Form von Schallwellen neben der Angabe des Dezibelwertes dargestellt. Auf dem neuen EU-Reifenlabel gibt es keine Schallwellen mehr. Stattdessen erfolgt die Geräuschklassen-Darstellung anhand einer ABC-Klassifizierung.
Das neue EU-Reifenlabel gilt seit dem 1. Mai 2021. Allerdings gibt es eine Übergangszeit: Reifen, die mit dem bisherigen EU-Reifenlabel ausgezeichnet sind und vor dem 1. Mai 2021 produziert wurden, müssen also nicht plötzlich aus den Regalen der Händler verschwinden. Am und nach diesem Stichtag produzierte Reifen müssen mit dem neuen EU Reifenlabel ausgezeichnet werden. Trägt ein Reifen während der Übergangszeit noch das alte Label, können Kunden die entsprechenden Werte des Reifens nach dem neuen EU Reifenlabel in der öffentlichen EPREL-Datenbank einsehen.
Mit dem EU-Reifenlabel können sich Verbraucher, ähnlich wie beim EU-Energielabel bei Elektrogeräten, auf die Schnelle über die wichtigsten Eigenschaften eines Reifens informieren. Verbraucherschützer weisen jedoch darauf hin, dass die drei Kriterien ein nicht ausreichendes Bild für den Kauf eines Reifens darstellen.
Gerade der Sicherheitsaspekt kommt beim EU-Reifenlabel etwas zu kurz, denn die Fahrsicherheit hängt von vielen weiteren Faktoren ab. Dazu gehört das Bremsverhalten auf trockener Fahrbahn oder auch im Winter bei Eis und Schnee, die Seitenführung in Kurven und vieles mehr.
Zudem unterscheidet das EU-Reifenlabel nicht zwischen Sommer- und Winterreifen, und auch die zu erwartende Lebensdauer wird auf dem Etikett nicht abgebildet. Verbraucherschützer raten dazu, sich vor dem Kauf neben dem Reifenlabel auch die Reifentests in Fachmagazinen anzusehen sowie eine Beratung vor Ort beim Reifenhändler in Anspruch zu nehmen.
So berücksichtigen die Tests in der führenden Automobilpresse bis zu 20 Merkmale eines Reifens. Das kann für den Verbraucher einen größeren Überblick bieten.